AUSBLICK: DIE NÄCHSTEN SCHRITTE

Drei ganz wichtige Dinge, die du in den nächsten Tagen in Angriff nehmen wirst, sind zum einen die Klassenregeln, die „Einführung“ des ersten Buchstabens sowie der ersten Zahl. Hierzu einige erste Tipps & weiterführende Artikel:

Einführung der „Klassenregeln“

SUPER-KLASSE
Wir werden eine SUPER-KLASSE!

Das Material (s. Bild 3) habe ich im Anschluss an die Lektüre „DIE KLASSENREGELN. Guter Unterricht mit Classroom-Management“ von Christoph Eichhorn entwickelt. Obwohl das Buch den Titel „Klassenregeln“ trägt, lehnt Eichhorn diesen Begriff aus guten Gründen ab. Er schreibt u.a.:

Je besser Schüler erkennen, dass Regeln sinnvoll sind und dass sie täglich von ihnen profitieren, desto einfach wird es für Sie, Regeln in Ihrem Klassenzimmer zu etablieren.

C. Eichhorn 2014, Klett-Cotta, S. 30

Das Materialpaket enthält fünf realistische Regeln für ein harmonisches Miteinander, eingebunden in den motivatonalen Faktor „eine SUPER-KLASSE werden“. Bei der Einführung der Regeln ist es wichtig, an die konkreten Erfahrungen der Schüler*innen anzuknüpfen, z.B. im Rahmen eines Unterrichtsgespräches über die Bedeutung der Regeln beim Fußball.

Für das 3. / 4. Schuljahr sind die Regeln in leicht angepasster Form (und ohne Bilder) enthalten, hier unter dem Begriff „Ehrenkodex“, der einen deutlich positiveren Approach ausstrahlt als „Klassenregeln“. 

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Link zu meinem Material auf eduki

 Das Materialpaket mit allen o.g. Bildkarten ist ab sofort auf eduki unter der Material-ID 174823 für 2,00 EUR erhältlich.

„Einführungen“ der ersten Buchstaben & Zahlen

Vielleicht fragst du dich gerade, was die Anführungszeichen im Wort „Einführungen“ bedeuten sollen? Der Schulanfang ist keine Stunde Null. Die Kinder kommen mit vielfältigen, aber sehr unterschiedlichen, Vorerfahrungen in den Unterricht. Dieser Heterogenität gilt es im Anfangsunterricht gerecht zu werden. Da viele Kinder bereits Erfahrungen mit Zahlen (eigenes Alter, Größe, Gewicht…) oder Buchstaben (bspw. die des eigenen Namens) gesammelt haben, sind unsere Einführungen oft einfach keine Einführungen mehr…

Im Mathematikunterricht spreche ich daher von der →ZAHL DER WOCHE. Hierzu habe ich bereits einen ausführlichen Blogbeitrag verfasst (siehe Link), indem du auch die grundlegenden Materialien zum Download findest. Der analoge Beitrag zum →BUCHSTABEN DER WOCHE ist ebenfalls seit 2020 online und 2023 frisch überarbeitet worden.

Buchstabe der Woche – Beispiele:
Auf der Wiese hinter unserem Schulgebäude wächst ein Apfelbaum (s. Foto 1). Als das [a] zum Buchstaben der Woche geworden ist, haben wir uns im Rahmen einer Sachunterrichtsstunde dort versammelt, den Apfelbaum genau betrachtet & möglichst genau beschrieben. Anschließend haben die Kinder eine Sachzeichnung des Baumes angefertigt (s. Foto 2). In der nächsten Deutschstunde wurden zunächst die verwendeten Fachbegriffe dem Foto des Apfelbaumes zugeordnet. (Dabei haben die Bilder unterstützt.) Danach haben wir die Wörter genau unter die Lupe genommen und nach Gemeinsamkeiten geforscht. Schnell kamen die Kinder auf einen Buchstaben (Laut), der in (fast) allen ausliegenden Wörtern zu sehen und in allen zu hören ist (gesprochen klingt das /ei/ in Zweig wie [ai]):

das A/a!

Gemäß des Arbeitsplans zum Buchstaben der Woche sind wir nun zum SPRECHEN übergegangen: Das [a] ist der Vokal mit der größten Kieferöffnungsweite. Zum Sprechen des [a] öffnen wir den Mund ganz weit. Die Zunge liegt entspannt und flach im Mund. Die Stimme entweicht oral, also aus dem Mund und nicht durch die Nasen. (vgl. logomedien.de, entnommen am 06.08.22) Beim Sprechen der „Apfel“-Wörter & verschiedener Stimmvariationen (monoton sprechen, Stimmlage verändern: von oben nach unten…) sollten die Kinder dabei ihre Mundbewegungen mit einem Handspiegel genau betrachten und beschreiben. Abschließend haben wir weitere Wörter mit [a] untersucht & die Lautpositionen bestimmt.

In Zukunft möchte ich in diesen Phasen verstärkt auf die Materialien aus Die Kinder vom Zirkus Palope [externer Link] zurückgreifen. Dadurch wird das gemeinsame Lernen noch fachlicher und strukturierter. Alle Materialien rund um das Palope-Konzept sind open-source & damit kostenlos verfügbar. Weitere Informationen folgen demnächst an dieser Stelle.

Auf dem Buchstabentisch werden zu jedem Laut (Buchstaben) der Woche passende Gegenstände von den Kindern gesammelt & vorgestellt. Dadurch ergeben sich zum einen hervorragendes Wortmaterial für Abhörübungen (z.B. Wo hörst hier den Laut XY?…) und zum anderen Gesprächsanlässe über die Kopplung von Laut und Buchstabe.

ERGÄNZENDE TIPPS & TRICKS

Um den Kindern den Einstieg in das (schulische) Lernen und Arbeiten zu erleichtern, arbeite ich mit dem System der →Lern- und Spielzeiten. Auf jede Lernphase, folgt eine Spielphase. Für beide Phasen gelten spezielle Vereinbarungen. TIPP: Warum es so wichtig ist, spielerisch etwas auszuprobieren, erklärt Gerald Hüther anschaulich in seinem Buch „Rettet das Spiel! Weil Leben mehr als funktionieren ist“ (btb Verlag 2018, 224 Seiten).


(rund um die „Ideen für den Tag der Einschulung“, s. dunkelrote Buchstaben A-D)

A. Milos Kunstordner

Ausmalen dient dem Ausgleich, der Entspannung und kann sogar eine beruhigende Wirkung haben – mittlerweile erkennen das sogar immer mehr Erwachsene! Ich habe in der Klasse immer einen (gelben) Ordner mit einer bunten Sammlung Ausmalbilder stehen – meist mit Wunschmotiven der Kinder. →Hier erfährst du mehr über Aufbau & Funktion dieses besonderen „Kunst-Ordners“.

B. Einführung der Klassendienste
(inkl. „Ich muss mal!“-Schilder)

Bereits am ersten Schultag hängen alle Klassendienste im Klassenzimmer aus. Im Verlauf der ersten Schulmonate beginne ich damit, jeden Tag ein Kind zum „Kind des Tages“ zu ernennen. (Dazu wird einfach ein kleiner Magnet mit dem Namen/Symbol des Kindes in die Mitte der Klassendienste-Tafel gehängt.) Das ausgewählte Kind unterstützt mich an diesem Tag bei alltäglichen Dingen wie dem Austeilen von Arbeitsblättern, dem Holen von Material…

So lernt die gesamte Klasse langsam, dass es verschiedenste Aufgaben und Tätigkeiten gibt, die zuverlässig erledigt werden müssen, damit Unterricht reibungslos verläuft. Die Schüler*innen werden außerdem in den Alltag eingebunden.

Extra-Tipp: Damit sich Toilettengänge während der Unterrichtszeit nicht zu einem Problem entwickeln nutze ich von Anfang an die „Ich-muss-mal!“-Schilder. Für Jungen und Mädchen gibt es jeweils ein Schild zum Umhängen. Ist kein Schild mehr vorhanden, ist die Toilette zur Zeit besetzt und das Kind muss warten.

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Link zu meinem Material auf eduki

 Das Materialpaket mit allen Klassendiensten ist ab sofort auf eduki unter der Material-ID 252979 für 1,00 EUR erhältlich.

C. Bastelaufgabe – Erste Türdeko

Aus runden Faltblättern (Durchmesser: 8 cm / 70g/m²) lassen sich schnell und einfach bunte Papageien zaubern. In der „Bauchmitte“ haben die Kinder zum Schluss noch ein mitgebrachtes Foto aufgeklebt:

Fragen oder Anregungen zum Material?
Schreibe sie gern in die Kommentare!
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